Samstag, 31. Juli 2010                 Sonnenschein, teilw. bewölkt, nachmittags Gewitter

Wir bekommen auch heute Morgen wieder ein vorzügliches Frühstück. Diesmal gibt es wie gestern Eier mit Speck, aber dann jede Menge frisch gebackene Pancakes und auch wieder Marmelade, Käse oder Cerealien. Mit der Wahl unserer Unterkunft hatten wir wirklich Glück, zumal wir uns mit unseren Gastgebern auch heute Morgen wieder sehr gut unterhalten.

Heute haben wir uns für die Waltour angemeldet, die um 10.00 Uhr beginnt. Der Treffpunkt ist nur eine Minute entfernt und von hier werden wir mit einem Bus zum Hafen gebracht. Es sind ungefähr 25 Leute und das Boot ist somit ziemlich voll. Zunächst bekommen wir noch an Land etwas über die Beluga Wale erklärt und werden über die Sicherheitsvorrichtungen informiert. Schon nach ein paar Minuten sieht der Kapitän einen Eisbären im Wasser schwimmen. Er hält darauf zu, was der Bär aber gar nicht gut findet, denn er schwimmt so schnell er kann zum Ufer, geht aus dem Wasser und rennt davon. Schade, dass er so schreckhaft ist, obwohl das eigentlich das Verhalten ist, was sich hier alle von den Eisbären wünschen, denn nur wenn sie Angst vor den Menschen haben, kommen sie nicht in die Stadt. Da das aber immer wieder passiert, sperrt die Bärenpolizei jedes Jahr einige dieser weißen Gesellen in ihr Bärengefängnis und fliegt sie dann weit weg in die Tundra, in der Hoffnung, dass sie nicht wieder kommen.

Der erste Teil der Bootstour führt uns gleich wieder aufs Festland, denn wir legen am anderen Ufer des Churchill Rivers an, um das Prince of Wales Fort zu besichtigen. Die Informationen, die wir dort erhalten, sind zwar interessant, da wir aber schon viele Forts besichtigt haben, würden wir viel lieber Ausschau nach dem Bären halten, der sich genau hierher an Land geflüchtet hat. Auf den Mauern des Forts hält ein Ranger Ausschau nach genau diesem Bären, denn er hat die Aufgabe, für die Sicherheit der Besucher zu sorgen, was er schlimmstenfalls mit Hilfe seines Gewehres tun würde.

Anschließend fahren wir mit dem Boot etwas in den Hudson Bay hinein. Schon von weitem kann man die vielen Beluga Wale sehen, denn ihre weißen Rücken leuchten in der Sonne. Es müssen Hunderte sein! Wir halten dann ganz in ihrer Nähe an und können sie uns genau anschauen. Leider zeigen sie sich nicht so schön wie andere Wale, denn sie lassen beim Luftholen fast den gesamten Kopf im Wasser und auch die typische Delfinbewegung mit dem eleganten Eintauchen der Schwanzflosse fehlt. Sie schwimmen jedoch direkt an unser Boot und teilweise unter ihm durch und man kann sie durch das klare Wasser gut erkennen. Auch das ist wieder ein tolles Erlebnis! Nur fototechnisch ist es sehr schwierig, denn die Wale holen garantiert nicht dort Luft, wo die Kamera gerade scharf gestellt hat.

Nach der Tour gehen wir gegen 14.00 Uhr Mittagessen und anschließend unterhalten wir uns noch eine ganze Weile mit Stella und George. Eigentlich wollen wir noch ein letztes Mal zum Hudson Bay, aber dann fängt es an zu regnen und ein Gewitter zieht auf.

Um 19.30 Uhr fährt der Zug tatsächlich pünktlich in Richtung Thompson ab. Auch das Wetter wird auf der Fahrt wieder besser. Der Zug ist nicht voll und wir bekommen von Anfang an einen Vierersitz für uns.