Freitag, 27. Mai 2011                                                                       sonnig, bewölkt (14°C)

 

Es ist richtig kalt heute Morgen, aber das Wetter sieht sehr viel besser aus als wir nach der Vorhersage erwarten konnten. Wir entschließen uns deshalb, nach dem Frühstück noch eine Wanderung zu machen und halten gleich nach ein paar Kilometern wieder an. Der Trail zu den Wind Caves läuft als „difficult“, was sich aber nur auf die Steigung, nicht aber auf den Weg an sich bezieht. In knappen zwei Meilen geht es 300 Meter nach oben, das bedeutet, dass es zeitweise schon ziemlich steil ist. Vom Weg aus hat man wunderschöne Aussichten auf das Tal und zeitweilig lässt sich sogar die Sonne sehen, so dass auch die Temperatur zum Wandern ganz angenehm ist. Nach gut einer Stunde erreichen wir die Wind Caves, eine offene Höhle, die man auch als Dreifacharch bezeichnen könnte, denn zwei Felsbögen bilden praktisch ein Dreieck und auch nach oben befindet sich ein großes Loch in der Höhle. Ein sehr interessantes Felsgebilde, das den anstrengenden Aufstieg durchaus rechtfertigt! Der Rückweg geht dann viel schneller (warum wohl?) und wir sind gegen 12.30 Uhr wieder am Auto.

Die weitere Fahrt durch den Logan Canyon ist sehr schön, denn der River verläuft praktisch während der ganzen Zeit direkt neben der Straße. Es gibt alle paar Kilometer einen Picknick- oder Campingplatz, die aber wegen der Hochwassergefahr alle gesperrt sind. Wir machen noch einen kleinen Zwischenstopp an einer Quelle, die direkt aus dem Felsen kommt, und zwar nicht als kleines Rinnsal, sondern als massiver Bach. Ein ähnliches Phänomen hatten wir schon bei unserer Wanderung heute Morgen, wo ebenfalls jede Menge Wasser praktisch aus dem Nichts auftauchte. Ein weiteres Anhalten ist der Sichtung von zwei Elchen geschuldet. Diese, ein weibliches und ein männliches Tier, stehen nicht weit von der Straße und lassen sich durch uns nur wenig stören, allerdings hat uns die Elchkuh genau im Blick. Eigentlich haben wir in dieser Gegend gar keine Elche erwartet und sind somit recht überrascht. Wir schauen ihnen eine ganze Weile zu, ehe wir unseren Weg fortsetzen.

Je höher wir kommen, umso mehr Schnee liegt neben der Straße und bei unserer Mittagspause beginnt es sogar für kurze Zeit zu schneien! Die Schneehöhe ist noch beträchtlich und wir verstehen, warum im Tal Vorsorge für eine Überflutung getroffen wird, denn wenn es hier demnächst wärmer wird, bekommen die Flüsse noch einmal richtig viel Nachschub (und das, obwohl sie schon jetzt sehr voll sind!). Das Wetter verschlechtert sich zunehmend und leider ist der Blick auf den türkisfarbenen Bear Lake vom Aussichtspunkt aus nur sehr mäßig. Nach etwa 10 Kilometern am See, verlassen wir Utah und sind nun in Idaho. Paris, Montpellier, die Namen der Ortschaften lassen klar erkennen, woher die ersten Siedler in dieser Gegend kamen. Der Himmel sieht zwar nach wie vor düster aus, aber Regen bekommen wir vorerst nicht ab. Im Montpellier Canyon finden wir einen kleinen, etwas verwilderten NF Campground, der fast leer ist und auch nur 6 Dollar kostet. Da es schon nach 16.00 Uhr ist, bleiben wir hier. Den Rest des Tages verbringen wir allerdings im Auto, denn draußen sind es nur noch 11 Grad!