Mittwoch, 25. Mai 2011                                                                     bewölkt, sonnig, (23°C)

 

Es ist kühl heute Morgen, aber der Himmel ist blau und es sieht nach einem schönen Tag aus. Nach dem Frühstück sehen wir einen Bison am Hang hinter dem Campground grasen und so kann ich beim Spülen einen wilden Büffel beobachten, das hat was! Dann brechen wir auf, um die Insel zu erkunden. Schon nach relativ kurzer Zeit sehen wir einige der Pronghorn Antilopen, nach denen die Insel benannt wurde. Es sind wirklich schöne Tiere und die Böcke haben hier ein mächtiges Geweih (anders als noch im Dinosaur NM). Nur kurze Zeit später treffen wir auf eine kleine Gruppe Bisons, die etwas abseits der Straße liegen. Weitere Antilopen, Büffel und Mule Deers sind schuld daran, dass unsere Fahrt bis zum Ende der Parkstraße ziemlich lange dauert. Hier gibt es die Fielding Garr Ranch, auf der man das Leben in früheren Zeiten gezeigt bekommt. In der Ferne liegt eine riesige Bisonherde (es gibt zwischen 500 und 700 Tiere hier auf der Insel), die wir mit dem Fernglas ganz gut beobachten können. Auf dem Rückweg haben wir Glück, denn die kleine Bisongruppe hat sich entschlossen, ihre Weidegründe zu wechseln und überquert dazu genau vor uns die Straße. Obwohl es ja eigentlich nur Kühe sind, sind diese großen Tiere schon wahnsinnig beeindruckend.

Dann fahren wir ein kleines Bergsträßchen hinauf, von wo aus zwei Trails starten. Etwa einen Kilometer lang laufen beide Wege parallel und es geht ziemlich steil nach oben. An der Weggabelung entscheiden wir uns zunächst für den kürzeren Weg und haben schon nach einem weiteren Kilometer eine schöne Aussicht. Da diese Wanderung recht kurz war, biegen wir an der Wegkreuzung auf den andern Trail ab. Dieser wird als „difficult“ eingestuft und schon nach kurzer Zeit wissen wir warum, denn es geht wahnsinnig steil bergauf. Gut 650 Meter Höhendifferenz haben wir zu bewältigen und manche Passagen lassen uns schon ziemlich ins Schnaufen kommen. Allerdings haben wir auch tolle Aussichten auf den Salzsee, die Strände und die umliegende Landschaft. Kurz vor dem Gipfel des Frary Peaks, der mit über 2000 Metern die höchste Erhebung der Insel ist, wird es dann noch einmal richtig steil und sehr felsig. Mit Rücksicht auf mein Knie verzichte ich auf diese Kraxelei und genieße die Aussicht, während sich Alf alleine auf den Weg macht.

Es wäre noch ein bisschen schöner hier, wenn nur die vielen kleinen Insekten nicht wären, die ständig um uns herum schwirren. Wir haben schon lange Hosen und Hemden an und außerdem unter den Hüten ein Tuch, das die Ohren und den Nacken schützt. Das sieht zwar absolut bescheuert aus, ist aber wirksam, denn die Winzlinge haben so nur eine sehr geringe Angriffsfläche. Beim Abstieg wird es mir etwas mulmig, als sich ein großer Bisonbulle (auf dem Hinweg hat er weit entfernt vom Trail im Gras gelegen) plötzlich auf uns zu bewegt. Dann bleibt er jedoch stehen und wir können problemlos an ihm vorbei gehen. Auf dem Rückweg merken wir dann noch einmal, wie steil der Weg war und nach 12,5 Kilometern sind wir dann froh, wieder am Auto zu sein. Wir fahren zum Campground zurück und verbringen den restlichen Nachmittag bis zum Sonnenuntergang wieder unter unserem Mückenzelt und genießen den Ausblick und das schöne Wetter (es ist um die 25 Grad warm).