Samstag, 24. September - überwiegend Sonnenschein
Es war trotz der Höhe heute Nacht nicht so kalt wie wir erwartet hatten und morgens brauchen wir die Heizung nicht mehr lange. Nach dem Frühstück fahren wir wieder in den Nationalpark hinein. Zunächst telefonieren wir vom Campground aus, leider erreichen wir fast niemanden (na ja, in Deutschland ist es Samstagabend gegen 19.00 Uhr). Wenigstens bei meinen Eltern ist wer da und wir bekommen die neusten Entwicklungen zur Regierungsbildung und den auf Houston zukommenden Hurrikan.
Dann fahren wir die andere Nationalparkstraße bis zu ihrem Ende. Es ist ein kleines, kurvenreiches und sehr schmales Sträßchen, das allerdings geteert ist. Wir fahren durch dichten, in schönen herbstfarben leuchtenden Wald, später dann durch einen abgebrannten Baumbestand. Die 25 Kilometer bis zum Aussichtspunkt ziehen sich gewaltig, denn durch die vielen Kurven kommt man nur sehr langsam voran. Von hier, dem Cap Royal, hat man jedoch zum ersten Mal einen Blick auf den eigentlichen Grand Canyon und kann ganz tief unten den Colorado sehen. Wir nehmen uns viel Zeit und stehen lange staunend vor der gigantischen Tiefe. Es gibt hier auch einen Picknickplatz und einen Hochzeitsplatz, der praktisch direkt am Canyonrand liegt, ein eindrucksvolles Plätzchen, um zu heiraten!
Beim Zurückfahren halten wir noch an mehreren View Points und bekommen immer wieder neue Eindrücke, allerdings keine weitere Sicht auf den Grand Canyon. Nach einem ausführlichen Mittagspicknick, verlassen wir den North Rim. Ursprünglich wollten wir diese Nacht wieder im Kaibab Forest verbringen, da es aber noch nicht so spät ist, fahren wir weiter bis zum Campground bei Lee`s Ferry, der uns schon auf der Hinfahrt gut gefallen hatte (Wir müssen bis 25 Meilen vor Page auf der gleichen Straße zurück fahren, um dann Richtung South Rim abzubiegen). Auf der gesamten Fahrt ist es unheimlich windig und hier im Marble Canyon werden wir fast weggeweht. Allerdings ist der Wind sehr warm und um 17.00 Uhr messen wir immer noch 36 Grad. Heute Nacht werden wir wohl ehr schwitzen als frieren. Und da wir auch nur noch 989m hoch sind, muss sich unser Körper wieder einmal ganz schön umstellen. Abends ist es noch lange warm und wir sitzen mal wieder draußen. Nur Licht kann man nicht anmachen, denn es wimmelt von kleinen Insekten.
