Montag, 26. September - Sonnenschein, leicht bewölkt

 

Beim Aufstehen lässt sich keine Wolke am Himmel finden, im Laufe des Nachmittags bewölkt es sich dann allerdings etwas und bei Einbruch der Dämmerung ist der Himmel völlig zugezogen (hoffentlich lässt uns das Wetter ausgerechnet morgen nicht im Stich!).

Wir fahren heute mit dem Shuttle Bus zum westlichen Aussichtspunkt des Nationalparks, Hermits Rest. Hier gibt es schon seit der Jahrhundertwende touristische Angebote in den Canyon. Eine Dreitagestour startete von Williams (ca. 50 Meilen entfernt) mit der Bahn zu einer Lodge an diesem Punkt (die sehr nobel war, das Kaminzimmer kann man noch sehen) und am nächsten Tag ging es dann mit Maultieren in den Canyon, wo im Zelt übernachtet wurde, ehe es dann am nächsten Morgen zurückging. Das Ganze kostete knappe 20 Dollar.

Vom Aussichtspunkt kann man auf den damals benutzen Zeltplatz hinunter sehen, den es auch heute noch gibt. Wir klappern dann alle an der Straße liegenden Aussichtspunkte ab, entweder per Bus oder zu Fuß. Es führt ein Trail an der gesamten Strecke entlang, der ist uns aber für heute zu weit, denn wir wollen unsere Beine etwas schonen. Deshalb laufen wir immer nur ein paar Kilometer.

Am letzten Aussichtspunkt hat man einen wunderbaren Blick auf den Bright Angel Trail, den wir am Freitag hochkommen wollen. Er ist schon ganz schön steil, aber sieht nicht sehr gefährlich aus.

Dann kaufen wir im General Store noch ein paar Wanderstöcke für mich, obwohl ich bisher noch nie welche benutzt habe, denn bei dem großen Höhenunterschied ist es vielleicht doch etwas schonender für die Knie. Außerdem versorgen wir uns mit „Kraftriegeln“ und Elektolytpulver.

Den restlichen Nachmittag verbringen wir mit Rucksack packen und ausprobieren, denn als Backpacker sind wir ja bisher noch nie unterwegs gewesen. Mal sehen, ob wir an alles gedacht haben und ob wir mit dem doch recht schweren Gepäck zurechtkommen.

Am meisten wiegt natürlich das Wasser. Man kann zwar in der Phantom Ranch seine Flaschen auffüllen, aber für den Weg nach oben brauchen wir ja auch eine ganze Menge. Gut, dass wir drei Mahlzeiten an der Ranch bekommen, sonst wäre es doch ein wenig viel Gepäck geworden.

Wir stellen den Wecker auf 5.20 Uhr, denn wir wollen um halb sieben mit dem Bus zum Trailhead des South Kaibab Trails fahren.