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Dienstag, 18.07.2006 – bewölkt und sonnig, bis 20 Grad

 

Obwohl wir ja auf dem Wal Mark Parkplatz stehen, werden wir nicht etwa von lauten Autogeräuschen, sondern von kreischenden Möwen geweckt, die wir schon gestern Abend lautstark schreien gehört haben. Gleich hinter dem Supermarkt muss ein großer See sein, auf dem sie zu Hause sind.

Schon um 9.00 Uhr brechen wir heute auf und fahren eine Stichstraße hinein nach Barkerville. Am Ende dieser 90 Kilometer langen Sackgasse liegt das kleine Goldgräberstädtchen, das zu den Goldrauschzeiten um 1860 die größte Stadt „westlich von Chicago und nördlich von San Francisco“ war. Seit 1958 ist Barkerville Eigentum von British Columbia und es entstand eines der besten lebenden Museen Kanadas. Nirgendwo sonst findet man einen besser erhaltenen Ort aus dieser Zeit und noch dazu an der originalen Stelle. Rund 130 Gebäude, darunter 40 aus dem 19. Jahrhundert, wurden in dieser historischen Stadt authentisch restauriert und für die Besucher mit zeitgenössisch gekleideten „Bewohnern“ besetzt.

Wir lösen unsere Tickets (12,50 $ pro Person) und sind gegen 10.30 Uhr mitten in der Historic Town. Schon auf den ersten Blick kann man erkennen, dass hier alles wirklich liebevoll und detailgetreu instand gesetzt bzw. nachgebaut wurde. Zunächst schauen wir uns die Kirche und die alte Schule an. Hier findet gerade eine Originalstunde aus der damaligen Zeit statt, in der eine gestrenge Lehrerin einige Touristen unterrichtet. Es folgen viele Geschäfte, die genau so betrieben werden wir früher und deren Bedienstete auch in entsprechender Kleidung herum laufen. Es ist alles da, was in einer Stadt mit nahezu 10.000 Einwohnern (in ihrer Blütezeit) benötigt wird. In der Schmiede wird gearbeitet und man kann zuschauen, wie das Feuer in Gang gesetzt wir und der Schmied verschiedene Eisenteile herstellt. Aktive Geschäfte sind z.B. die Bäckerei, zwei Restaurants und zwei kleine Gemischtwarenläden. Die meisten anderen sind so dekoriert, wie es hier vor fast 150 Jahren aussah. Vom Zahnarzt bis zum Frisör, vom Rechtsanwalt bis zum Amt, auf dem man seinen Claim eintragen lassen konnte, vom Saloon bis zum Freudenhaus, alles ist da. Es sind für die Besucher auch Fahrten mit einer originalen Pferdekutsche möglich.Ein Kutscher, der nur als Vorführung mit einem Transportgespann die Hauptstraße entlang fährt, wendet das ganze Gespann am Ende der Straße sehr elegant, in dem er rückwärts fährt (besser als mancher Autofahrer).

Die Hälfte der damaligen Einwohner waren Chinesen und deshalb gibt es eine große China Town. Hier machen wir eine Führung mit, die fast eine Stunde dauert und in der wir sehr viele interessante Dinge über die Stellung der Chinesen in Amerika und Kanada erfahren. Sie waren wohl fast noch schlechter dran wie die schwarzen Sklaven auf den Plantagen. Am Ortsende führt ein eineinhalb Kilometer langer Weg zum Richfield Courthouse. Richfield war die nächste Gemeinde und der Gerichtssaal wurde zwischen diese beiden Orte gebaut. Hier erleben wir, ebenfalls in typischer Kleidung einen Richter nebst Beisitzer. Die beiden erzählen bunte Anekdoten über Verbrecher und die britische Gesetzgebung. Leider verstehen wir nicht alles, was Richter Begbie und sein Gehilfe präsentieren, und besonders einige witzige Begebenheiten gehen uns verloren, aber sie machen es echt phantastisch. Es macht wirklich Spaß, ihnen fast eine Stunde lang zuzuhören, zumal der Richter eine sehr durchdringende Stimme hat, die er wunderbar einzusetzen versteht. Verspätet eintreffende Zuhörer werden von ihm gemaßregelt und alle Zuschauer müssen sich zu Beginn und am Ende der „Verhandlung“ erheben und „God save the Queen“ ausrufen.

Auch eine anschließende Vorführung im Ort über die Arbeit der Goldsucher ist hervorragend, denn der „Minenbesitzer“ und sein „technischer Leiter“ geben eine exzellente Vorstellung. Unter anderem werden die Zuschauer nach ihrer Herkunft befragt und als potente Investoren begrüßt (wir als Deutsche auch) oder als Habenichtse abgetan. Das Ganze ist sehr witzig, aber trotzdem informativ aufgezogen.

Wir bummeln dann noch einmal ganz in Ruhe durch alle Häuser und gegen 17.00 Uhr, also nach weit über sechs Stunden verlassen wir viel später als wir geplant hatten, das Gelände. Da wir sehr hungrig sind, fahren wir nur drei Kilometer weiter und bleiben auf dem Campground des Barkerville Provincial Parks stehen. Nach einem leckeren Abendessen (wir Grillen gemischte Spieße) sitzen wir noch draußen, bis die Sonne hinter dem Wald verschwindet. Dann wird es kühl und wir gehen ins Wohnmobil.

 

 

Die Hauptstraße von Barkerville
Typische Goldgräberhütte
bkroeschell@gmx.de