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Donnerstag, 27.07.2006 – sonnig und bewölkt, 16 bis 20 Grad

 

Genau wie gestern sind wir heute früh auf den Beinen. Wir schaffen es sogar, vor 6.00 Uhr am Fish Creek zu sein, aber auch zu dieser frühen Stunde sind alle Plätze auf dem vorderen Parkplatz schon belegt. Wir hatten gehofft, hier parken zu können, denn dann hätten wir vom Auto aus direkt auf die Plattform sehen können. Aber so ist es nichts mit dem im Auto sitzen bleiben und wir beziehen wieder unsere Posten am Creek. Es ist jedoch heute viel schöneres Wetter und sogar die Sonne lässt sich häufig sehen. Markus und Vanessa kommen gegen 8.00 Uhr und wir unterhalten uns gut, wozu wir genügend Zeit haben, denn lange Zeit passiert nichts. Erst gegen Mittag kommt ein Grizzly den Bach hoch, fängt sich einen Fisch und verschwindet dann ganz schnell wieder mit seiner Beute. Kurz darauf wird ein Wolf gesichtet, aber als wir an der entsprechenden Stelle sind, ist er schon wieder weg. Und danach kommen viele, viele Stunden, in denen sich absolut nichts rührt. Markus und Vanessa fahren zwischendurch für drei Stunden zum Salmon Gletscher, aber wir harren aus, denn wir würden uns fürchterlich ärgern, wenn wir die Bärenkinder zum zweiten Mal verpassen würden. Wenigstens ist es angenehm warm und so faulenzen wir in der Sonne. Letztendlich sind wir erstaunt, wie schnell der Nachmittag vergeht. Als die beiden zurückkommen, bereuen wir es ein wenig, nicht mitgefahren zu sein, denn sie hatten wunderbares Wetter und hier hätten wir ja nichts versäumt.

Nach zweieinhalb weiteren Stunden geht es dann jedoch Schlag auf Schlag. Gegen 19.00 Uhr kreuzt ein Wolf auf, den wir sehr gut beobachten können, während er den Creek quert. Er holt sich einen Fisch und verzieht sich damit in die Büsche. Während wir darauf warten, dass er wieder herauskommt, bekommt der Ranger in unserer Nähr die Meldung, dass die Grizzlybärin mit ihren Jungen unterwegs zum Creek ist. Da wir am falschen Ende der Aussichtsplattform sind, müssen wir ein ganzes Stück zurück laufen, aber dann sehen wir sie – ein ziemlich großes Weibchen mit drei knuddeligen, fast schwarzen Bärchen im Schlepptau. Sie sind ungefähr sechs Monate alt und auffällig ist, dass einer deutlich größer ist als seine Geschwister. Sofort machen sie sich über einen am Ufer liegenden Lachs her. Ihre Mutter dagegen mag anscheinend lieber frischen Fisch, denn sie geht in den Bach und fängt sich einen schönen, großen Lachs. Anders als die Schwarzbären von gestern, ist sie schon beim ersten Versuch erfolgreich und geht dann mit dem zappelndem Fisch im Maul zurück zu ihren Jungen. Während sie frisst, ist sie jedoch äußerst wachsam und schaut immer wieder auf, um die Gegend im Auge zu behalten. Von Zeit zu Zeit stellt sie sich dafür sogar auf die Hinterbeine und dabei sieht man, wie groß sie ist. Während der größte der kleinen Bären sich konzentriert mit Fressen beschäftigt (jetzt wissen wir auch, warum er so viel größer ist!), lassen sich die beiden anderen immer wieder ablenken. Besonders der kleinste saust ständig in der Gegend herum (allerdings nie allzu weit von der Mutter entfernt) und kommt kaum zum Fressen. Er rollt und purzelt im Gras herum und klettert ständig über seine Geschwister. Es ist unbeschreiblich, was wir hier nur etwa 20 Meter entfernt miterleben können. Über eine halbe Stunde dauert die Vorführung und wird zum Schluss immer spannender, denn je satter die Kleinen sind, um so mehr Blödsinn machen sie. Sie beginnen miteinander zu raufen oder „kämpfen“ mit hohen Grashalmen. Es ist phantastisch und alle schauen fasziniert zu. Die Bärenmama schaut sich alles an und versucht dabei möglichst viel zu Fressen. Sie ist sehr geduldig mit ihrem Nachwuchs und wird nicht einmal böse, als einer der drei ihr die Bissen aus dem Maul klaut. Schöner kann eine Tierbeobachtung wirklich nicht sein! Dann, von einer Sekunde auf die andere, dreht sich die Alte um und verschwindet in den Büschen. Die kleinen müssen irgendwie eine klare Aufforderung zum Folgen erhalten haben, denn sie hören sofort mit dem Spielen auf und folgen ihr.

Aber das war noch nicht alles für heute! Etwa eine halbe Stunde später kommt ein anderer Grizzly im Creek genau auf uns zu. Er läuft im Wasser und geht in aller Ruhe an der gesamten Aussichtsplattform vorbei bis zum oberen Ende des Baches. Hier beginnt er, Lachse zu jagen. Nach einigen Fehlversuchen erwischt er einen, den er mit den Vorderpranken fest hält. Doch komischerweise entwischt er ihm dann doch noch, glauben wir zumindest. Später erfahren wir allerdings vom Ranger, dass er ganz gezielt nach Weibchen sucht, um deren Eier zu fressen. Wenn er nach dem Fang merkt, dass es ein Männchen ist, lässt er es wieder frei. Als der Bär dann ein Weibchen erwischt, nimmt er es mit ans Ufer und frisst an ihm herum, wobei der Fisch noch nicht tot ist und sich noch sehr lange bewegt (selbst als der Bär schon gar nicht mehr an ihm ist). Nun kommt eine echte Showeinlage des Grizzlies, denn er hetzt im Creek herum, um weitere Fische zu fangen. In einem wahnsinnigen Tempo rennt er den ganzen Bach herunter und wieder hinauf (und auf der Beobachtungsplattform tun es ihm alle Zuschauer gleich). Er springt wie ein Wahnsinniger im Wasser herum und versucht dabei Lachse zu fangen. Die Fische flüchten unmittelbar vor ihm (was man von unserem erhöhten Standort aus gut beobachten kann), aber schließlich erwischt er doch noch zwei weitere. Auch hier frisst er nur die besten Brocken und lässt den Rest liegen. Richtigen Hunger scheint er nicht zu haben. Nach dieser grandiosen Vorstellung geht er ohne Eile den Creek hinunter und verschwindet langsam aus unserem Sichtfeld. Nun ist es Zeit zu gehen, denn die Ranger wollen nach 22.00 Uhr niemanden mehr am Fish Creek haben. Im See, der auf der anderen Seite des Baches liegt, sehen wir dann noch einen Biber, der durch das Wasser schwimmt und dann ans Ufer geht. Er ist zwar ziemlich weit entfernt, aber mit dem Fernglas können wir ihn recht gut beobachten.

Am Campground merken wir dann, dass wir heute noch sehr wenig gegessen haben und trotz der späten Stunde gibt es noch Kartoffelsalat mit Würstchen. Wieder ist es fast Mitternacht, bis wir ins Bett kommen. Unser beharrliches Warten hat sich letztendlich nun doch ausgezahlt, denn das, was wir heute geboten bekommen haben, war schon ein ganz großes Erlebnis!

 

 

Die Lachse – das Ziel der Begierde
Grizzlymama und ihre drei Kleinen
bkroeschell@gmx.de