Samstag, 20.05.2006 – sonnig, später leicht bewölkt, über 20 Grad
Als erstes fahren wir noch einmal kurz zum General Grant Tree, um ein paar Fotos mit blauem Himmel zu machen, da es gestern doch sehr bewölkt war und heute Morgen wieder strahlender Sonnenschein herrscht.
Danach führt uns unser Weg in den östlichen Teil des Kings Canyon National Parks. Schon nach einigen Kilometern ändert sich die Landschaft sehr deutlich. Es gibt hier keine Sequoias mehr, wir kommen schnell einige hundert Meter tiefer und die Vegetation ähnelt unserer Alpenlandschaft. Der Kings Canyon Highway (Nr. 180) führt uns auf einer großartigen Strecke hinunter in das Tal des South Kings River. Immer wieder halten wir an, um die schönen Ausblicke zu genießen. Der Talblick und im Hintergrund die noch verschneiten Berge wirken vor dem tiefblauen Himmel natürlich noch einmal mehr. Es ist eine phantastische Strecke!
Der Kings River führt im Moment unheimlich viel Wasser und ist ein tobender Fluss, der mit vielen Stromschnellen und kleinen Wasserfällen direkt neben der Straße verläuft. Er bildet das Tal, den Kings Canyon, der von den steilen Felswänden eingerahmt wird, die ihn mehr als eine Meile überragen.
Unterwegs passieren wir die Grizzly Falls, einen Wasserfall, der direkt neben der Straße in die Tiefe fällt. Die Annäherung an ihn fällt etwas schwer, da die Gischt so weit spritzt, dass man sehr schnell sehr nass wird.
Gegen Mittag erreichen wir Cedar Grove, den letzten „Ort“ an der Straße, die hier endet. Es geht noch 5 Meilen auf der Privatstraße des National Parks, aber dann kann man nur noch zu Fuß weiter. Die östliche Bergkette der Sierra Nevada bildet hier mit ihren vielen 4000ern eine natürliche Barriere.
Auf dem Sheep Creek Campground finden wir einen wunderschönen Stellplatz, der so viel Platz drum herum hat wie noch keiner zuvor. Auch einen eigenen Zugang zum River haben wir.
Wir essen draußen, denn es ist heute ein herrliches Wetter und anschließend genießen wir die Sonne. Gegen 15.00 Uhr fahren wir nach Cedar Grove. Es gibt hier allerdings nur zwei Gebäude, ein Hotel mit einem kleinen Einkaufsmarkt, der aber noch geschlossen ist, und eine öffentliche Dusche und Wäscherei. Auf der kleinen Straße fahren wir dann noch bis zu ihrem Ende und schauen uns den Trailhead unserer morgigen Wanderstrecke an. Anscheinend ist hier nichts gesperrt und wir können zu den Mist Falls, den größten Wasserfällen hier im Kings Canyon laufen. Wir erkunden die Gegend noch ein kleines Bisschen, ehe wir zurück fahren. Auf dem Rückweg halten wir ständig nach Bären Ausschau, denn es soll hier viele geben. Uns begegnet jedoch keiner.
Bis es dann zu kalt wird, genießen wir unseren schönen Platz mitten im Wald am rauschenden Fluss.
