Donnerstag, 25.05.2006 – sonnig, 20 - 22 Grad
Das Wetter ist wieder wunderbar und wir fahren heute schon um 9.30 Uhr mit dem Shuttle in die Innenstadt.
Zunächst schlendern wir durch das Geschäfts – und Bankenviertel und lassen uns von den engen Hochhausschluchten erneut beeindrucken. In der Wells Fargo Bank gibt es ein sehr interessantes Museum, in dem die Geschichte der Firma, verbunden mit der Entwicklung des Transport- und Bankwesens im amerikanischen Westen hervorragend dargestellt wird. An Hand einer audiovisuellen Tour bekommen wir einen guten Überblick über die Zeit der Pony Reiter und der Postkutschen. Im Moment gibt es zusätzlich eine große Ausstellung über das verheerende Erdbeben, bei dem 1906 die Stadt fast gänzlich vernichtet wurde. Viele alte Fotos und Filme wurden hier zusammengetragen und werden im Foyer der Bank vorbildlich präsentiert.
Am Union Square gibt es dann jede Menge namhafte und vor allem teure Geschäfte, die Marken vertreiben, die sich mit unserem Geldbeutel, aber glücklicherweise auch mit unserem Geschmack nicht vereinbaren. Von hier aus gelangen wir zu einem Endpunkt der Cable Car Bahn. Hier wird sie herum gedreht und fährt dann wieder zurück. Wir kaufen uns ein Ticket, mit dem wir drei Tage lang uneingeschränkt alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können (für 18 Dollar) und los geht´s, zu unserer ersten Fahrt mit der Cable Car. Wir erwischen einen Platz auf der hinteren Ebene und stehen direkt neben dem Bremser. Es ist wirklich witzig, die steilen Straßen mit dieser Bahn hinunter zu fahren, das erlebt man wahrlich nicht jeden Tag!
Wir fahren bis zur Lombard Street und laufen die berühmten Serpentinen hinunter. Eigentlich ist dieses Teilstück der Straße kein bisschen steiler wie viele anderen hier und es bestünde keine Notwendigkeit, sie in solchen Haarnadelkurven den Berg hinunter zu führen, aber auf diese Weise wird sie natürlich etwas ganz Besonderes. Vom unteren Ende des bepflanzten Stückes aus kann man die Autos, die langsam den Berg hinunter kommen ganz besonders gut beobachten.
Nach einem Mittagessen in einem Restaurant mit hervorragender Aussicht auf die Bucht und Lifemusik von zwei Seiten geht es dann zum Höhepunkt des heutigen Tages. Wir nehmen den Bus, der uns direkt bis an den Fuß der Golden Gate Bridge bringt. Auch heute ist wieder von Nebel keine Spur und wir können sie in ihrer ganzen Schönheit bewundern. Das Wahrzeichen der Stadt und die wohl bekannteste Hängebrücke der Welt, ist 2,3 Kilometer lang und etwa 200 m hoch. Wenn man bedenkt, dass sie schon 1937 fertig gestellt wurde, ist sie mit ihren sechs Fahrspuren und einem zusätzlichen Weg für Fußgänger schon damals ziemlich breit gebaut worden. Unvorstellbar ist, dass 129.000 Kilometer Drahtseil verbaut wurden!
Wir gehen ganz hinüber und genießen den Blick von der Brücke auf die gesamte Bucht und auf San Francisco. Es ist wieder einmal ein ganz besonderes Erlebnis!
Nach gut zweieinhalb Stunden fahren wir mit dem Bus wieder in die Innenstadt. Hier machen wir unsere zweite und deutlich längere Fahrt mit einem Cable Car. Diesmal sitzen wir, und zwar auf den Plätzen, auf denen man quer zur Fahrtrichtung direkt auf die Straße schaut. Direkt vor unseren Knien fahren die Autos an uns vorbei! Leider kommt ein ziemlich kalter Wind auf und wir beschließen einen Shuttle früher als geplant zum Campground zurück zu fahren. Immerhin haben wir ja morgen auch noch Zeit, uns in dieser interessanten Stadt umzuschauen, denn wir haben uns entschlossen, noch eine Nacht auf dem Candelstick Platz zu bleiben.
