Dienstag, 07.02.2006 – bewölkt, aber recht warm
Heute haben wir nicht viel vor, denn das Ziel der heutigen Etappe ist nur etwa 60 Kilometer entfernt. Das Wetter ist leider nicht so schön wie gestern, die Sonne lässt sich kaum blicken, aber es ist relativ warm.
Die Fahrt zum Ocala National Forest führt uns wieder an vielen Seen vorbei und hier finden wir die gleichen netten Häuser wie gestern. Der Ocala National Forest ist eines der wenigen Gebiete in Florida, die von der Bundesregierung verwaltet werden und dem zu Folge gibt es ein, wenn auch winzig kleines Visitor Center, dem wir einen kurzen Besuch abstatten. Das Waldgebiet ist etwa 70 Meilen lang und 30 Meilen breit und in ihm befinden sich eine Reihe ähnlicher Quellen, wie wir sie in Walkulla und Manatee Springs bereits gesehen haben. Auch hier beträgt die Wassertemperatur ganzjährig etwa 72°F, also so um die 21°C. Unser erstes Ziel ist Alexander Springs, eine Recreation Area mit angeschlossenem Campground. Zum ersten Mal auf dieser Tour haben wir einen Stellplatz ohne Strom - und Wasseran-schluss. Bei unserer ersten Tour war das eigentlich die Regel und nur, wenn wir waschen wollten, waren wir auf Plätzen mit Strom. Hier in Florida sind jedoch alle State Park Plätze damit ausgerüstet, was wahrscheinlich wegen der vielen Snow Birds, die wochenlang auf den Plätzen stehen auch nötig ist. Der Preis ist dadurch auch auf den staatlichen Plätzen natürlich deutlich höher (wie die Preise in Florida sowieso!), denn im Westen haben wir auf diesen Plätzen zwischen 8 und 12 $ bezahlt, hier doch immerhin zwischen 17 und 23 $, also etwa das Doppelte. Der Platz hier in Alexander Springs entspricht jedoch dem, wie wir die Plätze in den Nationalparks kennen. Wir stehen mitten im Wald, haben eine Menge Platz um uns herum und außer uns sind kaum Leute da (die Rentner bevorzugen wohl aus den erwähnten Gründen die komfortableren Plätze).
Nach dem Mittagessen (auch heute wieder viel Obst) gehen wir ein wenig spazieren. Wir kommen an einem riesigen Picknickplatz und der Anlegestelle für Kanus vorbei, ehe wir die Alexander Quelle erreichen. Es ist ein großer, völlig klarer See, in dessen Mitte man die Quelle sprudeln sieht. Zwei Leute baden und es ist tatsächlich nicht kalt, aber wir können uns nicht zum Bad entschließen. Stattdessen gehen wir den Timucuan Trail, der wunderschön angelegt ist und am Rand des Sees verläuft. Er geht durch dichten Urwald aus Palmen, Sandpinien und allerlei anderem Gesträuch und verläuft größtenteils über Bretterbohlen, da das Gelände sehr sumpfig ist. Unmengen von Eichhörnchen springen in den Bäumen und auf den Wegen herum und an den Aussichtsplattformen über den See sehen wir Reiher und Schildkröten.
Es ist nur ein kurzer Weg (ca. 1,8 km) und wir sind schnell wieder beim Wohnmobil angelangt. Da das Wetter nicht besser geworden ist und es sogar ganz leicht zu nieseln beginnt (für kurze Zeit), beschließen wir, heute Nachmittag einmal im Auto zu bleiben und zu lesen (inzwischen lesen wir beide Harry Potter). Ganz geruhsam, aber sehr gemütlich verbringen wir also den Rest des Tages und lediglich kurz bevor es dunkel wird gehen wir noch einmal für eine halbe Stunde spazieren.
