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Donnerstag, 09.02.2006 – Sonnenschein, zeitweise etwas bewölkt

 

Das Wetter sieht hervorragend aus und unserer heutigen Kanutour entlang des Juniper Creek steht demzufolge nichts im Weg. Wir packen unseren Rucksack mit Bagels (etwas fester gebackene Brötchen mit einem Loch in der Mitte), Keksen, der verbotenen 2-Liter Wasserflasche und einigen anderen Kleinigkeiten. In verschließbaren Plastiktüten nehme ich auch für jeden ein T-Shirt, eine kurze Hose und kleine Handtücher mit, man kann ja nie wissen!

Bei der Kanumietstation müssen wir unterschreiben, dass wir alles Mögliche, u.a. Plastikflaschen nicht dabei haben und dass wir bei einem eventuellen Unfall keinen Anspruch auf Regressansprüche haben, und dann geht es los. Um kurz nach zehn sind wir mit unserem Kanu auf dem Creek. Es ist ein schmales, ruhig dahin fließendes Flüsschen, das am Anfang kaum genug Wasser hat, um unser Kanu voran zu bringen. Allerdings führt es durch einen atemberaubenden grünen Dschungel. Tief hängende Blätter und ins Wasser ragende Baumstämme zwingen uns immer wieder, ihnen auszuweichen bzw. mühsam drunter durch zu paddeln. Auch im Wasser liegen oft Äste und alte Bäume, die wir erst beim hinüber fahren bemerken. Es ist gar nicht so einfach, all diesen Hindernissen auszuweichen, aber wir genießen die Fahrt, es ist phantastisch. Tiere gibt es jedoch nur wenige, wir kommen an einer recht großen Schildkröte vorbei, die wir beim Sonnen stören, und in den Büschen verschwindet ein Waschbär, als wir zu dicht an ihm vorbei fahren. Ein paar Greifvögel und auf dem hinteren Teil der Strecke einige graue und weiße Reiher, das ist alles, was wir sehen (kein Alligator lässt sich blicken). Es ist mucksmäuschenstill, das einzige, das man hört ist das leise Einstecken unserer Paddel. Wir nehmen uns viel Zeit, denn dies ist schon eine besondere Strecke. Nach etwa zweieinhalb Stunden haben wir gut die Hälfte der Strecke geschafft. Hier ist eine Anlegemöglichkeit, die wir zum Picknicken nutzen. Außer uns ist niemand hier und auch auf der gesamten Strecke überholt uns nur ein einziger Kajakfahrer, der, so wie es aussieht routiniert ist und schnell durch den Creek fährt. Nach dem Essen packe ich den Fotoapparat, den ich zuvor die ganze Zeit um den Hals hängen hatte in den wasserdichten Sack (warum auch immer!), denn ich bin der Meinung, ich habe inzwischen genug Fotos, da sie ja doch alle ähnlich aussehen. Außerdem ziehe ich meine Jacke an, denn die Sonne hat uns in den letzten Minuten leider verlassen und es sieht sogar etwas nach Regen aus.

Wir legen wieder ab und sind noch keine drei Minuten unterwegs, als wir einen ziemlich schräg ins Wasser stehenden Baumstamm passieren wollen. Der ruhige Bach ist aber inzwischen recht tief geworden und hat eine starke Strömung bekommen, so dass wir ohne es richtig zu merken, viel zu schnell werden. Wir erwischen den Baumstamm ziemlich schräg von der Seite und, keiner weiß so recht wie, jedenfalls finden wir uns Sekunden später im Wasser wieder. Es ist hier ganz schön tief und wir haben unser Kämpfen, uns erst einmal zu orientieren, unsere Sachen und das Kanu in Sicherheit zu bringen und uns mühsam an Land zu retten. Das Kanu ist voll mit Wasser, aber Alf schafft es irgendwie, es umzudrehen (es ist immerhin viereinhalb Meter lang und wiegt auch einiges) und leer laufen zu lassen. Wir sind natürlich klatschnass, genauso wie der Rucksack und alles, was sonst noch im Boot lag (der wasserdichte Sack hält allerdings, was er verspricht und der Fotoapparat! und unsere Wertsachen bleiben trocken). Auch die von mir in extra Tüten gepackten Kleidungsstücke sind nicht nass und so können wir uns immerhin wieder trockene T-Shirts und, wenn auch kurze Hosen anziehen. Es muss schon witzig ausgesehen haben, wie wir auf einem winzigen Stückchen Ufer triefnass dastanden und uns umgezogen haben! Aber es hat ja keiner gesehen, außer vielleicht die vielen Alligatoren, die versteckt hinter den Büschen lagen und sich halb tot gelacht haben!

Nachdem wir alles dann so halbwegs wieder geordnet haben, gelingt es uns ohne erneutes Kentern wieder ins Boot zu steigen, was auf Grund des glitschigen Uferrandes gar nicht so einfach ist. Ein paar Minuten später werden wir übrigens von dem anfangs erwähnten Kajakfahrer überholt – gut dass er nicht etwas früher kam, denn das wäre uns ja doch etwas peinlich gewesen!

Von nun an fahren wir extrem vorsichtig, aber es wird auch wirklich schwierig, denn die Strömung wird viel stärker und immer wieder müssen wir an Hindernissen vorbei. Sie hatten wohl doch Recht mit der Aussage „Not for Beginners“, die wir auf Grund unseren Erfahrungen mit den Vorsichtsmaßnahmen der Amerikaner nicht so recht ernst genommen haben. Besonders tückisch sind die Baumstämme, die unter Wasser liegen und die man nicht richtig sehen kann. Allerdings liegt auch noch einige Male ein Baum so niedrig über dem Creek, dass wir kaum darunter hindurch kommen. Glücklicherweise kommt die Sonne wieder heraus, so dass es uns in den kurzen Hosen nicht allzu kalt wird. Wir sind jetzt ganz und gar auf das Paddeln konzentriert und nehmen die Gegend nicht mehr so intensiv wahr wie am Anfang. Der Bach wird langsam breiter und flacher, was ab und zu Schwierigkeiten mit sich bringt, denn manchmal laufen wir etwas auf Grund. Der Kajakfahrer hat wohl, wie wir später erfahren, zwei Alligatoren gesehen, die uns allerdings verborgen bleiben.

Um Viertel vor Drei erreichen wir ohne weitere Zwischenfälle die Anlegestelle, an der ein Mitarbeiter der Kanuvermietung schon auf uns wartet. Normalerweise gibt es zu jeder ganzen Stunde ein „Pick up Auto“, da wir aber heute die einzigen sind, die er abholen muss, hat er einfach gewartet, bis wir kommen, ein Superservice, und das für knapp 35 $ inklusive Kanumiete. Das erste, was der Fahrer fragt ist: „Na, trocken geblieben? (wir sehen ja auch trocken aus!)“, also sind wir wohl nicht die einzigen, denen solch ein Malheur passiert! Er verlädt das Kanu und bringt uns dann in knapp 15 Minuten zurück zum Campground. Unterwegs erzählt er uns noch einige interessante Dinge über die Gegend, so z.B., dass Juniper Springs eigentlich eine viel kleinere Quelle war, die man in den 30er Jahren durch eine Ladung Dynamit einfach künstlich vergrößert hat!

Als wir dann gegen halb vier wieder an unserem Wohnmobil sind, wissen wir endlich, warum unser Standplatz einen so großen Tisch hat – um all unsere nassen Sachen darauf auszubreiten. Nun werden wir wohl morgen in den nächsten Ort fahren und einen Waschtag einlegen, denn all unsere Jacken sind ja in Mitleidenschaft gezogen worden!

Trotz dieses kleinen Unfalls war es eine phantastische Tour! Allerdings hatten wir schon ziemlich „Dusel“, denn hätte ich nicht die eigenartige Idee gehabt, den Fotoapparat nach der Pause wegzupacken, wäre unsere Schwimmeinlage ziemlich teuer geworden! Und hätte es Alf nicht geschafft, das Kanu zu sichern und wieder flott zu machen, hätten wir wohl warten müssen, bis der Kajakfahrer uns Hilfe geschickt hätte. Aber es ist ja alles gut gegangen!

 

 

Phantastische Flusslandschaften
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