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Freitag, 30.06.2006 – sonnig, bis über 30 Grad

 

Heute wartet eine Wanderung der besonderen Art auf uns, doch zuvor müssen wir erst einmal einen Campground für das Wochenende finden. Wir verlassen unseren heutigen Standplatz und fahren auf der Forststraße Nr. 30 durch einen dichten Wald. Die Straße ist recht gut, aber windet sich in vielen Kurven die Berge hinauf. Wieder einmal müssen wir anhalten und Luft aus unseren Matzratzen lassen, denn es ist unglaublich, wie sich die verschiedenen Höhenlagen auswirken. Einige Male hatten wir es vergessen und auf dem Gipfel standen sie dann kurz vorm Platzen!

Wir kommen wieder in die Region des Mt. St. Helens, wo wir diesmal die Südseite erkunden wollen. Kurz vor dem kleinen Ort Cougar liegt der Beaver Bay Park Campground, den wir als Ziel ausgewählt haben. Genau wie an einem Platz einige Kilometer vorher, steht auch hier schon an der Straße: „Sorry, we are full!“. Da beide Plätze an großen Seen liegen, sind sie am Wochenende von den wassersportverrückten Amerikanern natürlich sehr frequentiert. Wir lassen uns durch das Schild nicht abschrecken und fahren zum Eingangshäuschen. Ein netter älterer Herr, der hier als Volontier tätig ist, sagt uns, es sei eigentlich voll, aber es gäbe da noch zwei Plätze, die zwar nicht besonders schön seien, aber wir sollten mal schauen. Es ist dann allerdings nur ein Platz, der zwar im Gegensatz zu den anderen hier auf dem Campground sehr klein ist, aber da wir froh sind, überhaupt etwas zu bekommen, quartieren wir uns hier für zwei Nächte ein. Direkt hinter uns kommt noch jemand, der nichts mehr bekommt – wir haben tatsächlich den allerletzten Platz erwischt! Bei vielen Sites steht zwar daran, dass sie am 30. wegfahren, da aber erst um 14.00 Uhr Auscheckzeit ist, warten die nur darauf (wie uns das Host Ehepaar später erklärt), ob nicht woanders ein schönerer Platz frei wird. Da das aber nicht passiert, verlängern alle ihren Platz und nichts, aber auch gar nichts wird frei!

Um 13.00 Uhr brechen wir dann auf zur Ape Cave, der Affenhöhle, die nur einige Kilometer entfernt ist. Es handelt sich um eine fast vier Kilometer lange Lava Höhle (die drittlängste der USA), die man völlig auf eigene Faust erkunden kann. Am kleinen Visitor Center leihen wir uns zusätzlich zu unserer großen Taschenlampe noch eine Gaslaterne, denn wir wollen ja immerhin einige Kilometer in völliger Dunkelheit laufen. Der Haupteingang teilt die Höhle in zwei Abschnitte, die Lower Cave, die gut einen Kilometer lang ist und als „easy route“ gilt und die Upper Cave, die zweieinhalb Kilometer durch die Dunkelheit führt und mit „more difficult route“ beschrieben wird. Wir nehmen letztere und sind nach einigen Metern völlig allein in der dunklen Lavahöhle. Schon nach kurzer Zeit merken wir, warum dieser Weg als schwierig gilt, denn wir müssen über riesige Mengen Geröll hinweg klettern. Es sind große Steinberge und man weiß nicht so genau, welchen Weg man nehmen muss. Im Verlauf des Weges gibt es 27 (wenn der Prospekt nicht lügt, wir haben sie nicht gezählt) dieser Hindernisse, die teilweise nicht so einfach zu erklimmen sind. Bei einigen sind die Lavabrocken über die wir müssen ziemlich groß, bei anderen wiederum recht klein. Es ist sehr mühsam, und das alles nur im Licht der Laterne, denn ansonsten ist es ja stockdunkel. Die Laterne bzw. Taschenlampe erschwert das Klettern natürlich zusätzlich, denn man hat ja nur eine Hand zum Abstützen frei. An einigen Stellen muss Alf vorklettern, während ich die Laterne halte und dann, nachdem er mir alles abgenommen hat, kann ich erst hinter her kommen. Zweimal wäre ich wohl ohne seine Hilfe nicht weiter gekommen, denn wir müssen bis zu zweieinhalb Meter hohe Felsen erklimmen. Es ist ziemlich anstrengend, aber schon recht spannend. Nur einmal kommen uns vier junge Männer entgegen, ansonsten begegnen wir in den zwei Stunden unter Tage niemandem. Kurz vor dem Ende der Höhle sehen wir plötzlich Tageslicht herein scheinen, denn hier gibt es ein Loch im Felsen, durch das wir das grelle Sonnenlicht sehen können. Im Prospekt wird vor dieser Stelle besonders gewarnt, denn einige müssen wohl jedes Jahr versuchen, hier nach oben zu gelangen und das geht wohl ziemlich oft schief. Es ist uns jedoch auch unverständlich, wie man auf diese Idee kommen kann, aber das haben wir ja auf unserer Reise schon oft erlebt. Anscheinend gibt es nichts, und wenn es auch noch so unvernünftig ist, was irgendwelche Leute nicht ausprobieren. Nach über zwei Stunden sehen wir dann den Ausgang. Es ist ein zweites Loch nach oben, durch das man mit Hilfe einer Stahltreppe ins Freie gelangt. Schon auf der Hälfte der Leiter (es ist ehr eine Leiter, denn es ist sehr steil) merken wir, wie uns die Wärme entgegen kommt. In der Höhle herrscht eine konstante Temperatur von etwa sechs Grad Celsius und wir sind natürlich entsprechend angezogen und draußen sind über 30 Grad! Nachdem wir uns unserer Jacken entledigt haben, machen wir uns auf den Rückweg, der oberhalb der Höhle verläuft. Die Vegetation ist hier sehr schön und einige der Pflanzen haben wir vorher noch nie gesehen. Der Trail führt durch einen dichten Wald und immer wieder kommen wir an Löchern im Boden vorbei. Anscheinend gibt es hier sehr viele Hohlräume, die durch die Gasblasen der Lava entstanden sind. Gut, dass man nicht immer weiß, wie dünn der Boden unter den Füßen manchmal ist!

Um kurz vor fünf Uhr sind wir dann wieder am Visitor Center, wo wir die Laterne abgeben. Auf die Erkundung der Lower Cave verzichten wir auf Grund der fortgeschrittenen Zeit, vielleicht kommen wir morgen noch einmal her.

Den Rest des Tages verbringen wir auf dem Campground. Es ist sehr warm und wir sitzen lange draußen.

 

 

Ape Cave, für 2,4 Kilometer unter Tage
Endlich wieder Tageslicht
bkroeschell@gmx.de