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Dienstag, 25.07.2006 – bewölkt, unterwegs leichter Nieselregen, um die 20 Grad

 

Das Wetter sieht heute Morgen gar nicht so schlecht aus und nach dem wir gedumpt und telefoniert haben, brechen wir um kurz vor 11.00 Uhr auf. Die Straße nach Norden ist in einem sehr guten Zustand und es herrscht erstaunlicherweise äußerst wenig Verkehr. Vor allem gibt es überhaupt keine Holztransporter, vor denen in allen Prospekten gewarnt wird, da sie sehr schnell fahren. Wir nehmen an, dass es in dieser Gegend im Moment keinen Holzschnitt gibt, da hier alle Bäume noch gesund sind und sicherlich alle Logging Kapazitäten in den geschädigten Bereichen gebraucht werden. Uns soll es Recht sein, denn wir haben so eine sehr angenehme Fahrt. Es ist zwar bewölkt und ab und zu gibt es auch einen kurzen Nieselregen, aber der vorhergesagte Dauerregen bleibt zumindest heute glücklicherweise aus.

Nach ungefähr 150 Kilometern biegen wir vom Cassiar Highway (Nr. 37) in Richtung Westen auf den Glacier Hwy (Nr. 37A) ab. Dies ist die Stichstraße, die nach Stewart (British Columbia) und Hyder (Alaska) führt und nach etwa 100 Kilometern irgendwo in der Wildnis endet. Waren schon auf der Hauptstraße kaum Orte unterwegs, so wird es nun noch viel einsamer. Seit unserem Start hat uns nur ein einziges Auto überholt (obwohl wir wirklich langsam fahren) und entgegen kommen auch nur wenige. Wir sind noch keine zehn Kilometer auf dieser kleinen Straße gefahren, da sieht Alf einen „schwarzen Hund“ im Straßengraben. Nachdem wir vorbei sind, wird uns jedoch schlagartig klar, dass es sich sicherlich nicht um einen Hund gehandelt haben kann (in dieser Wildnis) und wir halten an und fahren das Stückchen zurück. Und tatsächlich, es ist ein (allerdings nicht so großer) Schwarzbär, der sich das Grünzeug im Graben schmecken lässt. Er fühlt sich dann gestört, überquert die Straße und verschwindet im Gebüsch.

Kurz danach kommen wir an den Bear Gletscher, dessen Zunge nur vom Gletschersee von der Straße getrennt ist. Leider scheint keine Sonne, so dass man die typische blaue Farbe des Eises nur erahnen kann. Hier machen wir Pause und essen etwas zu Mittag. Dann geht es weiter und gegen 15.00 Uhr erreichen wir das kleine Städtchen Stewart. In der Visitor Information treffen wir auf eine sehr nette und mitteilsame Dame, die uns allerlei Geschichten über die Gegend und die Bären erzählt, uns aber auch mit einigen interessanten Prospekten versorgt. Der Ort bietet nicht viel Sehenswertes und vieles sieht ein wenig verwahrlos aus und so fahren wir gleich weiter nach Hyder. Der Grenzübergang in die USA wird durch ein paar Fähnchen und ein „Welcome to Alaska“ angezeigt. Abrupt ändert sich jedoch der Straßenbelag, aus der in Kanada ordentlich geteerten Straße wird in Alaska eine Gravelroad, d.h. eine unbefestigte Straße. Hyder ist noch kleiner und noch weniger sehenswert als Stewart und so fahren wir zunächst einmal weiter, um uns am Fish Creek etwas zu orientieren. Kurz hinter dem Ort kommt uns plötzlich auf der Straße ein Grizzlybär entgegen. Er trottet in aller Ruhe des Wegs und lässt sich von uns überhaupt nicht stören, so dass wir ein paar schöne Fotos machen können. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, so einen „Teddy“ nur zwei Meter neben sich laufen zu sehen (auch wenn wir im geschützten Auto sitzen – aber mit offener Scheibe).

Der Fish Creek ist ein flacher, ganz klarer Wildbach, der in einem Bett aus grobem Kies fließt. Dies sind die Voraussetzungen, die die Lachse zum Laichen brauchen und deshalb kann man hier unzählige der großen Fische beobachten, die ihre Eier zwischen den Steinen ablegen. Sie stehen dabei fast ganz still im Wasser und durch das saubere Wasser kann man sie sehr gut sehen. Dies für Bären eine phantastische Gelegenheit ist, an einen proteinreichen Lachsbraten zu gelangen und darum wurde hier eine Aussichtsplattform gebaut, auf der man, bei etwas Glück, dieses Schauspiel beobachten kann. Es sind eine ganze Reihe Menschen hier und drei Ranger achten darauf, dass sich Bären (wenn denn welche da sind) und Zuschauer nicht in die Quere kommen. Ab und zu müssen sie wohl mal einen zu neugierigen Teddy mit Bärenspray verscheuchen und wahrscheinlich auch Touristen davon abhalten, noch näher an die Tiere heran zu gehen. Schon das Beobachten der Lachse ist sehr interessant, auch wenn von Bären im Moment nichts zu sehen ist. Ab und zu fliegt ein Adler über den Bach, denn auch die mögen Lachse. Wir warten eineinhalb Stunden und sind fast schon im Begriff zu gehen (es sollte ja heute nur eine Stippvisite sein und wir brauchen noch einen Campground), da taucht tatsächlich ein Schwarzbär auf. Er kommt durch den Creek gelaufen und versucht zwei Mal einen Lachs zu erwischen. Es gelingt ihm jedoch nicht, er scheint auch noch nicht so alt zu sein und vielleicht fehlt ihm ja noch die nötige Erfahrung. Plötzlich taucht auf der anderen Seite des Baches ein zweiter Bär auf und beginnt sich über die Lachsreste, die am Ufer liegen (wahrscheinlich von Grizzlies liegen gelassen), herzumachen. Das passt dem ersten Bär überhaupt nicht und sie geraten kurz aneinander, was zur Folge hat, dass sie mehr auf Distanz gehen. Von da an können wir für fast eineinhalb Stunden abwechselnd die beiden Bären beobachten, wie sie herum laufen, sich kratzen, noch einige erfolglose Fischfangversuche (so leicht scheint es nicht zu sein) unternehmen oder jede Menge Gras und Blätter fressen. Sie sind nur ein paar Meter von uns entfernt, aber lassen sich überhaupt nicht stören! Es ist phantastisch, fast wie im Zoo, nur dass es keinen Zaun gibt und es sich wirklich um wilde Bären handelt. Eigentlich hatten wir ja nicht damit gerechnet, zu dieser Tageszeit Bären anzutreffen (wir wollen morgen ganz früh hier her) und dann erleben wir dieses Schauspiel! Noch dazu ist auch das Wetter gut, ab und zu kommt sogar die Sonne raus, von Regen keine Spur! Da haben wir mal wieder richtig Glück gehabt!

Es ist schon sieben Uhr, als wir zurück fahren und im Campingplatz in Hyder einchecken. Der Abend geht dann schnell herum mit Kochen, Computern und Vorbereiten der Kameras für morgen (die Akkus müssen geladen werden und die Sony, die wir ebenfalls mitnehmen wollen, lag so lange ungebraucht herum, dass nicht einmal mehr die Uhrzeit stimmt). Dann sehen wir uns die vielen kleinen Videos an, die wir gedreht haben, echt süß!

 

Auf dem Weg nach Hyder, Alaska
Der Bear Gletscher, leider mit wenig Sonne
bkroeschell@gmx.de